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Zeitschrift für Hochschuldidaktik Nr. 1999/4:
Use of Computers in Medical Education
Christof DAETWYLER (Bern, Schweiz)
Vorwort des Herausgebers
Sehr geehrte Leser
Als ich angefragt wurde, ob ich dazu bereit wäre, eine Nummer der ZSfHD
zusammenzustellen, da war das zuerst eine grosse Ehre - und dann auch eine
Pflicht - und schliesslich eine Freude. Von den ersten Anfragen an die
Autoren bis zur Herausgabe der Zeitschrift ist schliesslich weit mehr als ein
Jahr vergangen. Ein Jahr voll reger Kontakte mit Pionieren - Menschen also,
die ihr Handwerk noch von der Pike auf selbst beherrschen (oder zu beherrschen
versuchen) - und die von irgendeinem Geist beseelt sind, der sie dazu
treibt, vorwärts zu gehen und Niemandsland zu erkunden. Dies entspricht
dem Typus eines Forschers, auch wenn "eigentliche" Forschung in der
Medizin einen ganz anderen Stellenwert geniesst als die Erweiterung der
Möglichkeiten des Lehrens und Lernens durch die Vereinnahmung der neuen
Medien für diesen Zweck. Jedenfalls sind die Leute, die sich in diesem
Umfeld tummeln und die ich kennenzulernen das Glück hatte, sehr spannende
Zeitgenossen. Ich bin stolz und froh darüber, dass es mir mit dieser
Publikation gelang, sehr viele der Personen, die mich in meinem Bestreben
unterstützt und angeleitet haben, zusammenzuführen, und die hier ihre
Gedanken ausbreiten werden. Gedanken, die für mich zum Teil essentiell
waren oder es sicherlich noch sein werden.
Das Ziel dieser Publikation ist es dann auch nicht, einen gemeinsamen
Konsens zu finden - was dem Pioniergeist ja auch widerspricht, da jeder in
eine andere Richtung aufbricht, sondern möglichst viele Facetten des Themas
aufleuchten zu lassen und dem Leser dadurch die Möglichkeit zu geben, sich
selbst ein Bild zu machen. Da jedoch mehr hochwertige Artikel eingegangen
sind, als in einen Band gepasst hätten, blieb nur die Möglichkeit einer künstlichen
Aufteilung auf zwei Bände. Der erste Band beinhaltet nun also mehr
theoretische Überlegungen während der zweite Praxisbeispiele darstellt und
reflektiert.
Nun möchte ich Ihnen, lieber Leser, die Beitragenden etwas näherbringen.
Dies ist mir deshalb ein grosses Anliegen, weil ich fast alle der Autoren persönlich
kennen- und schätzen gelernt haben. Diese Vorstellung nehme ich in
derselben Reihenfolge vor, wie die Artikel in der Zeitschrift erscheinen -
dabei sollte auch die Gliederung verständlich werden.
Als erstes schreiben drei erfahrene Professoren, die sich als Meister der
Didaktik einen Namen gemacht haben:
- Marco Mumenthaler, den Autor der Einführung, lernte ich 1994 - also
bereits einige Jahre nach seiner Emeritierung - in Bern kennen. Wir verstanden
uns auf Anhieb - und beschlossen, zusammen zu arbeiten. Aus
unserer Zusammenarbeit sind zwei preisgekrönte CD-ROMs "Neuro-logie-"
und "Kopfschmerz interaktiv" - und eine tiefe Freundschaft entstanden.
Ich lernte in Marco Mumenthaler einen Didaktiker kennen, dessen
scharfer und akkurater Verstand mich immer wieder verblüfft - und
dessen folgerichtige und konsequente Denkweise mich mehr über klinische
Medizin lehrte als mir während des gesamten Studiums hatte beigebracht
werden können. Ich bin froh darüber, dass sich Marco Mumen-thaler
dazu anerboten hat, in der Einführung einen Bogen über fast 60
Jahre engagierten Lernens und Lehrens zu spannen.
- Rolf Schulmeister, der Autor des zweiten Artikels "Über didaktische
Aspekte des virtuellen Lernens" |
- Joe Henderson, der Autor des dritten Artikels "Das 'virtuelle Praktikum':
computer-unterstützte Vorbereitung auf eine unvorhersehbare Wirklichkeit"
leitet das "Interactive Media Lab" der Universität Dartmouth in den
USA. Sein Hauptanliegen ist es, Programme zu entwickeln, die den Benut-zer
nicht nur in technischer sondern auch in emotionaler Weise auf eine
Situation vorbereiten. Vorbildlich realisiert wurde diese Zielsetzung mit
dem Program "The virtual HIV Clinic", die er uns hier zusammen mit den
zugrundeligenden didaktischen Konzepten vorstellt.
Es folgen drei weitere Artikel, die sich mit den Möglichkeiten des "Kollaborativen
Lernens" auseinandersetzen:
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