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Zeitschrift für Hochschuldidaktik Nr. 1999/4:
Use of Computers in Medical Education
Rolf SCHULMEISTER (Hamburg, Deutschland)
Virtuelles Lernen aus didaktischer Sicht
Zusammenfassung
Die Entwicklung hat kaum begonnen,
und schon ist die Landschaft reichlich
bunt geworden: Auf dem internationalen
Bildungsmarkt bilden sich die unterschiedlichsten
Typen von virtuellen Ausbildungsanbietern
heraus. Aber selbst
Protagonisten des virtuellen Lernens
beklagen inzwischen die didaktische
Qualität der virtuellen Lehr-Lernangebote.
Mit dem schnellen Fortschritt
beim Ausbau des Internet und dem
Aufbau von virtuellen Seminaren und
ganzen virtuellen Universitäten kann der
didaktische Fortschritt der Online-Angebote
offenbar nicht Schritt halten.
Es scheint so, als würde die didaktische
Qualität dem Tempo des technischen
Ausbaus geopfert werden. Ein Einblick
in virtuelle Ausbildungsangebote belegt,
daß überwiegend didaktische Methoden
der 50er und 60er Jahre zum Einsatz
kommen, die dem Programmierten
Unterricht entlehnt wurden und sich am
Paradigma des Instruktionalismus orientieren,
während komplexe Lernumwelten,
die anderen Paradigmen des Lernens
verpflichtet sind, relativ selten vorkommen.
Didaktische Kriterien, die an das
Lernen mit Multimedia zu richten wären
wie die Berücksichtigung von Lernervariablen,
die kognitive Re-Interpretation
wissenschaftlicher Inhalte und die
semantische Interaktion mit dem Inhalt,
werden durch virtuelles Lernen heute
noch nicht erfüllt.
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