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Zeitschrift für Hochschuldidaktik Nr. 1-2/1996:
Qualität der Hoschschullehre

Gerhard BOTZ | Gerald Sprengnagel (Salzburg, Österreich)

Zeitgeschichte als Multimedia-Geschichte und Hi-Tech-History - Allgemeine Überlegungen zur Implementierung an österreichischen Universitäten
Contemporary History as Multimedia and High-Tech History - Thoughts on Its Implementation in Austrian Universities

1. Zeitgeschichte und ihre Methoden

Wie innerhalb der zeitgeschichtlichen scientific community oftmals diskutiert 1, hat sich Zeitgeschichte im österreichischen Wissenschaftsfeld als geschichtswissenschaftliche Bearbeitung jenes Teils der Vergangenheit etabliert, der als besonders gegenwartsrelevant gilt. Sie beschäftigt sich daher vor allem mit Themen, die mit den großen politischen Brüchen und gesellschaftlichen Herausforderungen in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zusammenhängen; erst allmählich hat sie begonnen, sich auch verstärkt der Zeit seit 1945 und deren Problemlagen anzunehmen. Die Aufgabe von Zeitgeschichte ist es daher zunächst, auf gesellschaftliche (auch techno-kulturelle) Entwicklungen zu reagieren, diese kritisch zu rezipieren und in ihre eigenen wissenschaftlichen Fragestellungen einfließen zu lassen sowie aus der Logik des Fachs heraus intersubjektiv nachvollziehbare Antworten anzubieten.

Zeitgeschichte ist, wie andere geschichtswissenschaftliche Teilbereiche auch, durch ein spezifisches Ensemble von Methoden und Arbeitstechniken charakterisiert. Nach einer jahrzehntelangen Dominanz historistischer Methoden in der Geschichtswissenschaft haben seit den siebziger Jahren zunehmend auch sozialwissenschaftliche Methoden und Arbeitsweisen von Nachbardisziplinen unter Historikern zunehmend Beachtung gefunden. 2 Durch die Implementierung solcher "neuer Methoden" ist in den letzten zwanzig Jahren auch in Österreich eine beträchtliche Veränderung des Erscheinungsbildes der Geschichtswissenschaften eingetreten, wozu nicht zuletzt auch der von uns an der Universität Salzburg aufgebaute Schwerpunkt 'Neue Methoden in der Geschichtswissenschaft' beigetragen hat. Diese internationale Summer School und ein darauf aufbauendes mehrjähriges ERASMUS-Projekt stützten sich vor allem auf die drei methodologischen Säulen Computeranwendung, Oral History und Bildgeschichte 3, die, wie sich heute herausstellt, die wesentliche Voraussetzungen auch für Multimedia-Anwendungen sind.

Heute steht die Geschichtswissenschaft insgesamt, besonders aber die Zeitgeschichte, vor neuen, grundsätzlichen Herausforderungen. Diese ergeben sich aus der gegenwärtig ablaufenden medien- und kommunikationsgeschichtlichen 'Revolution', die im Begriffe ist, unser gesamtes Wissen und den Alltag aller modernen Gesellschaften tiefgreifend zu verändern.4 Ausgelöst wurde die 'digitale Revolution' durch einen technologischen Entwicklungsschub, vor allem durch den PC und die neuen Speichermedien, den 'Daten-Highway', das ISDN-Netz, und eine neue Generation von Software-Programmen. 5 All dies trägt in sich unterschiedliche gesellschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten. Zwar kann es, unter den gegebenen Rahmenbedingungen, zu einem Ausschluß ganzer Sozialgruppen und Regionen von ökonomischen und kulturellen Potentialen dieser techno-kulturellen Veränderungen kommen; und die Übernahme neuer multimedialer Technologien ist noch lange kein Garant dagegen. Wer sich jedoch heute abkoppelt, muß damit rechnen, daß morgen die globalen Informationsflüsse an einer vorelektronischen 'Insel der Seligen' vorbeilaufen oder erst verspätet erreichen. Dies würde die Peripherien vollends zum kulturellen Hinterland jener Zentren degradieren, an denen ohnehin der Großteil der elektronischen Produkte erzeugt werden und wo auch die kulturelle Definitionsmacht liegt.

Vom Standpunkt des Faches Zeitgeschichte geht es unserer Meinung nach Mitte der neunziger Jahre darum, einerseits die 'neuen Methoden' nach den geänderten Entwicklungsachsen auszubauen, und andererseits die 'neuen Medien' zu integrieren. Sie sollten zusammen mit dem breiten Spektrum der bewährten geschichtswissenschaftlichen Methoden und anderen humanwissenschaftlichen Ansätzen auf ihre Eignung für eine kritische Praxis der Zeitgeschichte abgeklopft und jedenfalls in Pilotstudien erprobt werden. Auf jeden Fall werden die Geschichtswissenschaften jenem komplexen Phänomen, das heute mit dem werbewirksamen Schlagwort "Multimedia" bezeichnet wird, einen zentralen Stellenwert einräumen müssen, vor allem in Hinblick auf Darstellung, Wissensvermittlung und Lehre.6

2. Die 'Gegenwartsrelevanz' der Zeitgeschichte

Als Teildisziplin des Lehrfachs Geschichte hat Zeitgeschichte ihre Ergebnisse nicht nur universitär, sondern auch für eine breite interessierte Öffentlichkeit zu vermitteln. Zeitgeschichte ist daher in Österreich oft stärker als andere geschichtswissenschaftliche Zweige gefordert, zu bestimmten, von einem großen Teil der österreichischen Öffentlichkeit gestellten Fragen kompetent und rasch Stellung zu nehmen. In diesem Sinn hat das österreichische Wissenschaftsministerium wiederholt an die Vertreter der universitären Zeitgeschichte die fordernde Frage gerichtet, "ob die Zeitgeschichte noch gesellschaftsrelevant" sei. Die österreichische Wissenschaftspolitik hat diese Frage bejaht, indem sie die Zeitgeschichte voll in die universitären Geschichtestudien integriert und etwa auch die Gründung von österreichischen Zeitgeschichtetagen gefördert hat. Diese Entscheidungen haben ihren Widerhall in noch immer wachsenden Hörer-, Diplomanden- und Dissertantenzahlen in der Zeitgeschichte gefunden. Neben anderen Faktoren ist das auf die anhaltende gesellschaftliche 'Nachfrage' nach Zeitgeschichte in den Massenmedien und auf den hohen Stellenwert von Themen der Zeitgeschichte in der österreichischen Politik und Gegenwartskunst zurückzuführen. Wissenschaftliche Zeitgeschichte kann und soll daher versuchen, nicht nur in der Literatur, sondern auch im Theater oder in der bildenden Kunst interessante Anwendungsfelder und Gesprächspartner zu finden.7

Wie eine jüngst fertiggestellte Studie über außerschulische und außerwissenschaftliche Berufsfelder von österreichischen Geschichteabsolventen der letzten fünfundzwanzig Jahre ergab, eröffnen neben soliden fachlichen Kenntnissen (etwa in Zeitgeschichte) und einem breiten Übersichtswissen vor allem auch praktische Fertigkeiten im Umgang mit den jeweils avanciertesten Technologien und Medien neue Zugangschancen zu interessanten Arbeitsfeldern und Berufstätigkeiten (Ausstellungen und Museen, Tourismus und Werbung, Rundfunk und Fernsehen, Film und Video). 8

3. Digital vernetzte scientific community und mediale Öffentlichkeitsarbeit

Internet 9 ist ein Teil der oben erwähnten medialen 'Revolution' und im Begriffe, noch vor dem Jahr 2000 die Kommunikationsstrukturen, die Arbeitsweisen und die Präsentationsformen praktisch aller Wissenschaften weltweit zu verändern. Informationsaustausch, Kooperation, Wissenstransfer und Selbst-(Re-)Präsentation auch der geisteswissenschaftlichen Disziplinen haben in den letzten Jahren begonnen, sich auf diese 'digitale Schiene' zu verlagern. 10 Dies legt eine volle Integration der Zeitgeschichte-Institute wie auch der einzelnen Forscher in die vernetzte scientific community nahe. Ihnen wird damit der direkte Zugang zu internationalen und nationalen Wissensdatenbanken, Bibliothekskatalogen, elektronischem Briefverkehr usw. eröffnet.

Darüber hinaus halten wir es für wissenschaftspolitisch angebracht, in bestimmten Instituten zentrale Drehscheiben zeitgeschichtlicher Information für Internet-User einzurichten. Die Einrichtung einer 'digitalen Bibliographie' zur österreichischen Zeitgeschichte, wie sie im Auftrag des Wissenschaftsministeriums an den Universitäten Innsbruck und Linz betrieben wird, ist hier ein erster Einstieg.

Für eine volle Nutzung des Internet lassen sich folgende Argumente anführen:

  • Mittlerweile stellen auch viele wissenschaftliche Institutionen und manche Einzelforscher ihre Tätigkeit via home page im World Wide Web dar, was angesichts der zu erwartenden Konkurrenz der Universitäten und ihrer Institute um die Anlandung von materiellen und symbolischen ressourcen ratsam ist. 11

  • Neben der Präsentation von Arbeitsvorhaben und -ergebnissen der einzelnen Mitarbeiter/innen der Universitätsinstitute könnte die Arbeit an gemeinsamen digitalen Präsentationen auch die corporate identity stärken. 12

  • Zugleich zeigt beispielsweise Erfahrungen an der Universität Salzburg schon jetzt, daß sich mit der Nutzung derartiger elektronischer Informationsangebote die Einbindung der Forschungsaktivitäten im internationalen Maßstab wesentlich verbessern läßt. Professionelle Gestaltung, ständige Wartung und Ergänzung sowie Schulung und Beratung von Instituts- und Projektmitarbeitern sind dafür allerdings Grundvoraussetzungen.

  • Über den Bereich der Kommunikation mit der scientific community im engeren Sinn hinaus können bzw. sollten österreichische Zeitgeschichteinstitute in der Lage sein, auch die breite mediale Öffentlichkeit, letztlich sämtliche Internet-User, mit Informationen zu versorgen. So könnten auch die diversen Spezialsammlungen mancher Universitätsinstitute auf digitalem Wege zugänglich gemacht werden. Gutachten und 'Aussendungen' der Institute und ihrer Mitarbeiter zu historischen, gesellschafts- und wissenschaftspolitisch relevanten Fragen, Zusammenfassungen wissenschaftlicher Forschungsarbeiten, Kurzartikel und Statements sollten in nicht allzu ferner Zukunft via Internet plaziert und verbreitet werden, wenn das Schlagwort von der 'Datenautobahn' mit Leben, das heißt mit konkreten Informationen, erfüllt werden soll.

  • Von höchster Aktualität erscheint es auch, spezielle Informationsangebote für Schulen und Schüler/innen einzurichten. Denn mehr und mehr beziehen Jugendliche ihr Wissen über zeitgeschichtliche Zusammenhänge auch auf elektronischem Weg, sei es über Spiele, sogenannte mail boxes oder über ähnliche Medien. 13 Dem in diesem Sektor oft beklagten Überhang an Pseudoinformation und fremdenfeindlichem oder gar rechtsradikalem Gedankengut könnte eine seriöse und ansprechend aufgemachte Informationseinrichtung deutlich entgegenwirken.

4. Computeranwendung

Wie schon ausgeführt, gehört es zu den bleibenden Erfolgen der Methodeninnovation in der Geschichtswissenschaft seit den siebziger Jahren, daß sich die (zeit-)historische Forschung mit der computeranwendenden und quantifizierenden Geschichte und mit der Oral History umfassend neu orientiert und methodisch erneuert hat. 14 Semiologie und Bildanalyse haben das Spektrum der eingesetzten Methoden in den achtziger Jahren noch einmal erweitert. 15 Heute kommt es weniger auf eine Verabsolutierung einzelner methodischer Zugänge in den Geschichtswissenschaften an, als vielmehr auf Versuche der Integration und gegenseitigen Ergänzung dieser Verfahren. Hier bietet die Computerunterstützung einen wesentlichen Ansatz, dem in Forschung und Lehre besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, so etwa bei der Erforschung der Soziographie politischer Parteien und Bewegungen, bei der historischen Wahlforschung und Sozialstrukturanalyse und bei der Analyse von Oral History-produzierten Texten. Wie aus der Praxis der oben erwähnten Salzburger Summer School gezeigt hat, erfordert dies auch einen eigenen Typus von Wissensvermittlung in der akademischen Lehre. Erfolgversprechend erscheint uns eine didaktische Umsetzung vor allem in projektorientierten Kleingruppen und in seminaristischen Zusammenhängen, in denen die Forschungspraxis simuliert wird ("Forschungswerkstätten"). Eine solche fachnahe und praxisorientierte Ausbildung eignet sich vor allem für Studenten einer fortgeschrittenen Studienphase.

5. Video History

Unter Video History verstehen wir eine Ergänzung und Erweiterung der Oral History, ein Instrument der zeitgeschichtlichen Forschung und zugleich ein Medium der Vermittlung zeitgeschichtlichen Wissens mit der Zielrichtung auf durchgestaltete Dokumentationen. Sie beginnt heute einen festen Platz in der medialen Er- und Verarbeitung von Geschichtswissen einzunehmen. 16 Gleichzeitig zählt der aktive Umgang mit der Videotechnik schon jetzt zu den wichtigsten Voraussetzungen beim Einstieg in eine Reihe von Berufsfeldern (etwa bei Lehrer/inne/n, Erwachsenenbildner/inne/n, Journalist/inne/n). Zu den bereits absehbaren Aufgaben der universitären Zeitgeschichte wird es daher gehören,
  1. die Ausbildung der Studenten im Umgang mit diesem Medium weiter zu verstärken, auch in Richtung praktischer Arbeit; hier könnte die Universität in Zukunft eine wichtige Rolle in der beruflichen Qualifizierung von Abgänger/inne/n im Fach Geschichte außerhalb der etablierten Berufsfelder - Universität und Schule - einnehmen ("Angewandte Geschichte").
  2. Daher ist es auch sinnvoll, da und dort Möglichkeiten für eigene Videoproduktionen »im Hause« zu schaffen. Erfahrungen mit konkreten Videoproduktionen an der Universität Salzburg, die sowohl im semiprofessionellen Bereich (studentische Arbeitsgruppen) als auch im professionellen Bereich angesiedelt waren 17 und unter Benützung des Videostudios am Institut für Kommunikationswissenschaften dieser Universität realisiert wurden, haben allerdings gezeigt, daß heute mit analoger Technik die Gestaltung von Videofilmen kaum mehr möglich ist. Anzupeilen wäre an besonders motivierten Instituten die Einrichtung von Videostudios, die sowohl der Ausbildung als auch der semiprofessionellen Produktion dienen sollen.

6. Zeithistoriker als Multimedia-Autoren

Entgegen dem binnen kurzem geradezu inflationär gewordenen Gebrauch des Begriffs Multimedia soll hier eingeschränkt von der Integration unterschiedlicher technischer Medien zur Informationsdarstellung die Rede sein. Auf der Ebene der elektronischen Informationsverarbeitung bedeutet dies die Integration von Text, Graphik, Ton, Animation und Video; wobei der Anwender variablen Zugriff auf Informationen hat, die nicht hierarchisch aufgebaut, sondern netzwerkartig verknüpft sind. 18

Derzeit gibt es bereits eine Reihe von Anbietern, die Dienste via Internet bereitstellen; manche Programme zur Nutzung des Internet haben selbst Multimedia-Eigenschaften (z.B. World Wide Web). Es soll hier jedoch nicht auf die Nutzung derartiger Informationsangebote eingegangen werden; vielmehr kommt es darauf an, die geschichtswissenschaftlichen Institute selbst zu Anbietern von multimedial aufbereitetem Wissen zu machen. Die Zielrichtung ist eine zweifache:

  • Vermittlung zeitgeschichtlichen Wissens via Multimedia, Produktion von Multimedia-Dokumentationen, aber auch zeitgeschichtliches Infotainment und Edutainment sowie von historischen Simulations-Spielen,
  • und - ebenso wichtig - die Ausbildung an Autorensystemen, um die volle Nutzung von Multimedia auch an Studierende vermitteln zu können.

Was die Produktion von semiprofessionellen Multimedia-Präsentationen zur österreichischen Geschichte betrifft, sind hier schon jetzt eine Reihe von Möglichkeiten abzusehen. Ausgehend von der konkreten Forschungslage könnte damit begonnen werden, Projekte zu realisieren, die sich beispielsweise mit der politischen Gewalt in Österreich, mit den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern oder mit Lebensgeschichten von österreichischen Emigranten und Juden befassen. Solche multimediale Geschichtsdarstellungen könnten, ähnlich wie dies bei Videoproduktionen zur Zeitgeschichte schon geschehen ist 19, Eingang in den schulischen Unterricht finden. Darüber hinaus kommt ihnen eine wichtige Rolle als Pilotprojekte für professionelle Multimediaproduktionen zu.

Eine Grundvoraussetzung für die Aufnahme solcher Schwerpunkte in Forschung und Lehre ist allerdings eine dementsprechende personelle und materielle Ausstattung der Universitätsinstitute.

Ein besonderes Augenmerk wird dabei allerdings, unabhängig von der inhaltlichen und informatischen Ebene, einer professionellen und wohlüberlegten didaktischen Gestaltung zukommen. Es zeigt sich immer wieder, daß bei am Markt befindlichen Multimedia-Editionen durchaus gelungene inhaltliche Ausarbeitungen durch graphische Einfallslosigkeit und am Buch orientierte Textorganisation erschlagen werden. Als dringendstes Desiderat erscheint uns derzeit die Erarbeitung einer speziellen Didaktik und Ästhetik für multimediale Informationsvermittlung.

Die rigide Sparsamkeit, wie sie derzeit das Bundesbudget und die öffentliche Debatte bestimmt, ist in einem sich so rasch entwickelnden Feld eine wenig zielführend. Was in den nächsten Monaten und Jahren in Österreich auf diesem Gebiet versäumt wird, müßte in schon wenigen Jahren durch wesentlich größere Ausgabenposten für den Ankauf ausländischer Produkte und das Nachholen eingetretener wissenschaftlicher Innovationsrückstände kompensiert werden.

Es gilt noch immer gerade auch in einer Periode des Rückzugs des Staates aus vielen Bereichen der Gesellschaft, was der französische Soziologe Pierre Bourdieu 1985 in Punkt 8 der Vorschläge des Collège de France für das Bildungswesen der Zukunft formuliert hat:

"[...] Nutzung der modernen technischen Verbreitungsmöglichkeiten und Medien. Der Staat sollte die ihm zukommende Rolle der Motivierung, Orientierung und Unterstützung durch intensive und systematische Nutzung der modernen technischen Möglichkeiten der Bildungsverbreitung wahrnehmen, insbesondere des Fernsehens und der Telematik, denn mit ihrer Hilfe wäre es möglich, überall und für alle optimale Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen." 20

Anmerkungen

  1. Siehe zuletzt: Gerhard BOTZ, Zwölf Thesen zur Zeitgeschichte in Österreich, in: Ingrid BÖHLER u. Rolf STEININGER, Hg., Österreichischer Zeitgeschichtetag 1993, Innsbruck 1995, S. 19-33.
  2. Vgl. Georg G. IGGERS, Deutsche Geschichtswissenschaft. Eine Kritik der traditionellen Geschichtsauffassung von Herder bis zur Gegenwart, München 1971; ders., Hg., Neue Geschichtswissenschaft. Vom Historismus zur Historischen Sozialwissenschaft. Ein internationaler Vergleich, München 1978; für Österreich vgl. Siegfried MATTL, Bestandsaufnahme zeitgeschichtlicher Forschung in Österreich, hg. vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Wien 1983.
  3. Vgl. Gerhard BOTZ u.a., Hg., 'Qualität und Quantität'. Zur Praxis der Methoden der Historischen Sozialwissenschaften, Frankfurt am Main 1988; Gerhard BOTZ u. Gerald SPRENGNAGEL, Der Salzburger Hochschullehrgang für 'Neue Methoden in der Geschichtswissenschaft', in: Österreichische Hochschulzeitung 42, 1990, H. 3, 18-19; dies., Vom 'Quantkurs' zum 'Hochschullehrgang'. Zur Institutionalisierung postgraduater und ergänzender Methodenausbildung in der Geschichtswissenschaft in Österreich, in: Historical Social Research 15, 1990, H. 2, 138-147; Mathew WOOLLARD, Evaluation on the International Summer School of New Methods in History, held in Salzburg 1992 (LBIHS-Arbeitspapiere 12), Salzburg 1992; Gerald SPRENGNAGEL, Multiple Viewpoints. Historical Computing, Quantification, Oral History, Semiology & Imagology and the development of a complementary and post-graduate training program, in: Donald SPAETH u.a., Hg., Towards an international curriculum for history and computing (Halbgraue Reihe zur Historischen Fachinformatik, Bd. A 12), St. Katharinen 1992, 79-88.
  4. Vgl. Jean Francois LYOTARD, Das postmoderne Wissen. Ein Bericht, Graz u. Wien 1986; Marshall MACLUHAN, Die Gutenberg-Galaxis. Das Ende des Buchzeitalters, Bonn 1995; ders. u. Bruce POWERS, The Global Village. Der Weg der Mediengesellschaft in das 21. Jahrhundert, Paderborn 1995; Norbert BOLZ, Am Ende der Gutenberg-Galaxis. Die neuen Kommunikationsverhältnisse, München 1993; Gert KAISER, Dirk MATEJOVSKI u. Jutta FEDROWITZ, Hg., Kultur und Technik im 21. Jahrhundert, Frankfurt u. New York 1993; Josef BRAUNER u. Roland BICKMANN, Die multimediale Gesellschaft, Frankfurt am Main 1994.
  5. Vgl. Melanie MCMULLEN, Hg., Networks 2000. Internet, information superhighway, multimedia networks and beyond, San Francisco 1994; Steven G. JONES, Hg., Cyber Society. Computer-mediated communication and community, Thousand Oaks, Calif. 1995.
  6. Zum Bereich computerunterstützter Wissensvermittlung vgl. Ulrich GLOWALLA, Hg., Hypertext und Multimedia. Neue Wege in der computerunterstützten Aus- und Weiterbildung, Berlin 1992; Enrica LEMUT, Hg., Cognitive models and intelligent environments for learning programming. Proceedings of the NATO Advanced Research Workshop on cognitive models and intelligent environments for Learning programming, held near Genova, Italy, March 17-21, 1992, Berlin 1993; Johannes GORDESCH u. Hartmut SALZWEDEL, Hg., Informationstechnologien in den Geisteswissenschaften, Frankfurt am Main u. Wien 1995; Ludwig J. ISSING u. Paul KLIMSA, Hg., Information und Lernen mit Multimedia, Weinheim 1995; Helmut M. NIEGEMANN, Computergestützte Instruktion in Schuule, Aus- und Weiterbildung. Theoretische Grundlagen, empirische Befunde und Probleme der Entwicklung von Lernprogrammen, Frankfurt am Main u. Wien 1995.
  7. George TABORI u.a., Texte und Dokumente aus dem Konzentrationslager Mauthausen, Salzburg 1995 (Ludwig-BOTZmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, Projektberichte 9).
  8. Siehe Gerhard BOTZ, Was könnte "Angewandte Geschichte" sein? erscheint in: Rudolf ARDELT, Hg., Zeitgeschichtetag 1995, Innsbruck 1996; vgl. auch Gerhard BOTZ u. Ulrike GSCHWANDTNER (unter Mitarbeit von Brigitte RATH), 'Angewandte Geschichte' und Berufskarrieren von Historikern und Historikerinnen. Abschlußbericht eines vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung geförderten Projekts (Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft Salzburg-Wien, Projektberichte Bd. 10, Teil 1 u. 2), Salzburg 1996.
  9. Das, was heute als Internet bezeichnet wird, wurde 1969 als streng geheimes Informationsnetz des Pentagon geplant. Jahre später von den Universitäten als Medium des Informationaustausches erkannt und genutzt, wird es heute weit darüber hinaus von Unternehmen und Privaten "erobert"; vgl. Harley HAHN u. Rick STOUT, The Internet complete reference, Berkeley, Calif. 1994; Oliver KORTENDICK u. Thomas FRANKE, Internet, 2. Aufl., Düsseldorf u.a. 1994; Ed KROL, The whole Internet. User's guide & Catalog, 2. Aufl., Sebastopol, Calif. 1994; Gunther MAIER u. Andreas WILDBERGER, In 8 Sekunden um die Welt. Kommunikation über das Internet, 4. erw. Aufl., Bonn 1995; Ursula MAIER-RABLER u.a., Netz ohne Eigenschaften. Nationale und internationale Netzkommunikation im Spannungsfeld von Meinungsfreiheit, informationeller Selbstbestimmung und staatlicher Reglementierung. Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Salzburg 1995. - Heute existieren leistungsfähige Programme mit graphischer Oberfläche und "Multimedia"-Eigenschaften, die den Zugang ohne das früher notwendige Fachwissen erheblich erleichtern, vgl. Steve BROWNE, The Internet via Mosaic and World-Wide-Web, Emeryville, Calif. 1994; Martin SCHELLER, Internet. Werkzeuge und Dienste von »Archie« bis »World Wide Web«, Berlin 1994; Mathias NOLDEN, Das World Wide Web im Internet, Frankfurt am Main 1995.
  10. Vgl. Joachim LAMMARSCH u. Helge STEINWEG, Internet & Co. Elektronische Fachkommunikation auf akademischen Netzen, 2. Aufl., Bonn 1995; Groupe romands de documentation u.a., Hg., Les sources d'information sur le réseau Internet. Réseau, ressources documentaires, outil de recherche, Lausanne 1993.
  11. Beispiele geben etwa: Jens BLEUEL, Online publizieren im Internet. Elektronische Zeitschriften und Bücher, Pfungstadt 1995; Peter KOCH-STEINHEIMER, HTML. Veröffentlichen im Internet, Thun 1995.
  12. Vgl. Rolf G. LEHMANN, Hg., Corporate media. Handbuch der audiovisuellen und multimedialen Lösungen und Instrumente, Landsberg am Lech 1993; Mischa SCHAUB, Code -X. Multimediales Design, Köln 1992.
  13. Vgl. die vierteilige Reihe "Das 20. Jahrhundert", ein "multimediale Referenz zu dem Jahrhundert, in dem wir leben", die bei DigitalPublishing jüngst auf CD erschienen ist.
  14. Josef EHMER u. Albert MÜLLER, Sozialgeschichte in Österreich. Traditionen, Entwicklungsstränge und Entwicklungspotential, in: Jürgen KOCKA, Hg., Sozialgeschichte im internationalen Überblick. Ergebisse und Tendenzen der Forschung, Darmstadt 1988, 109-140; Georg G. IGGERS, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein kritischer Überblick im internationalen Zusammenhang, Göttingen 1993, 54 ff.
  15. Georg SCHMID, Das Square of (Hi)Stories. »Qualifizierung« in der Geschichtswissenschaft oder Semiologie der (Dis-)Simulation, in: BOTZ u.a., Qualität und Quantität, 63-83; vgl. auch Georg SCHMID, Hg., Die Zeichen der Historie. Beiträge zu einer semiologischen Geschichtswissenschaft (Materialien zur Historischen Sozialwissenschaft 5), Wien 1986.
  16. Gerhard BOTZ, Fernsehen in der Zeitgeschichte - »Zeitgeschichte im Fernsehen« - »Video History« in der Zeitgeschichte. Drei Perspektiven, in: Medien & Zeit 8 (1992), H. 4, 2-5.
  17. Etwa Ruth BECKERMANNS Der Igel, Chiel VAN DER KRUITs Video über den Rechtsextremismus in Salzburg oder Albert LICHTBLAUs und Helga EMBACHERS Kinofilm Wien-New York und zurück an der Universität Salzburg seit 1985.
  18. Vgl. Wolfgang BÖRNER u. Günther SCHNELLHARDT, Multimedia. Grundlagen, Standards, Beispielanwendungen, München 1992; Bernd STEINBRINK, Multimedia. Einstieg in eine neue Technologie, Haar bei München 1992; Cologero MESSINA, Was ist Multimedia? Eine allgemeinverständliche Einführung, München u. wien 1993; Andreas SCHMENK u. Arno WÄTJEN, Multimedia verstehen, planen, einsetzen, München 1993; Ulrich RIEM u. Bernd WINGERT, Multimedia. Mythen, Chancen und Herausforderungen, Düsseldorf 1995. - Charakteristisch für die Einschätzung der Perspektiven eines Einstiegs von Printmedien in "Multimedia" ist das Gutachten der Unternehmensberatungsfirma Booz, Allen & Hamilton für die Verlagsgruppe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Zukunft Multimedia. Grundlagen, Märkte und Perspektiven in Deutschland, Frankfurt am Main 1995.
  19. Etwa: Der Igel. Ein Videofilm über antifaschistischen Widerstand im Salzbkammergut. Von Ruth BECKERMANN u.a., Filmladen, Wien 1985; Wien-New York. Rückkehr in Büchern. Von Helga EMBACHER und Albert LICHTBLAU, Salzburg 1992; "Der Haß, der staut sich schon seit einer Ewigkeit." Eine Studie zum Rechtsextremismus in Salzburg. Von Chiel VAN DER KRUIT u.a., Salzburg 1993.
  20. Pierre BOURDIEU, Vorschläge des Collège de France für das Bildungswesen der Zukunft, in: ders., Die verborgenen Mechanismen der Macht, Hamburg 1992, 119.



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