Zeitschrift für Hochschuldidaktik Nr. 1998/4:
Medizinstudium 2000
Alternatives for Learning and Assessment, Teaching and Evaluation
Michael Schmidts, Henriette Beran, Martin Lischka (Wien, Österreich)
Patient versus Kunststoffpuppe - profitieren Studenten mit Famulaturerfahrung
vom systematischen Training klinischer Grundfertigkeiten?
Zusammenfassung
Fragestellung: Am Studienzentrum akh werden klinische Grundfertigkeiten
systematisch am Modell unterrichtet. Der freiwillige Kurs wird auch von
Studenten mit Famulaturerfahrung besucht. Können diese Studenten von einem
derartigen Kurs überhaupt profitieren?
Methode: Mittels zwei Selbsteinschätzungsfragebögen, sowie
osce-Checklisten wurden Kompetenzniveau und Kursbeurteilung für
fünfzehn unterrichtete Grundfertigkeiten erhoben und nach Unterschieden
zwischen Studenten mit und ohne Famulaturerfahrung gesucht.
Ergebnisse: Für jede der 15 erhobenen Grundfertigkeiten ergab sich ein
signifikanter Unterschied in der Selbsteinschätzung zwischen Beginn und
Ende des Kurses. Das Niveau am Kursende (Selbsteinschätzung und
osce-Check), die Beurteilung der einzelnen Übungen, sowie die
Gesamtzufriedenheit waren durchwegs sehr hoch. Diese Aussagen gelten
gleichermaßen für Studenten mit und ohne Famulaturerfahrung.
Unterschiede ergaben sich lediglich im Kurseinstiegsniveau und teilweise im
Ausmaß des (jedenfalls hohen) subjektiven Lerngewinns.
Folgerungen: Eine bereits erfolgte Famulatur kann derzeit den systematischen
Unterricht klinischer Grundfertigkeiten am Modell nicht ersetzen. Das mag an der
wenig strukturierten Lehrpraxis in Osterreichs Spitälern liegen.
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