Zeitschrift für Hochschuldidaktik Nr. 3/1997:
Medizinstudium 2000 - Workshop-Proceedings Graz '97
G. Libal et al. (Innsbruck, Österreich)
Sprechen mit Kranken kann erlernt werden: Ein Modellprojekt zur Förderung der psychosozialen Kompetenz im Medizinstudium
Die ärztliche Praxis erfordert eine psychosoziale und kommunikative Kompetenz, die in der medizinischen Ausbildung nur unzureichend vermittelt wird.
Seit zwei Jahren besteht in Innsbruck die "Studentische Anamnesegruppe" als Lehrveranstaltung, in der bereits früh im Medizinstudium im direkten Patientenkontakt Gesprächskompetenz, Empathie, Fremd- und Selbstwahrnehmung erlernt werden können. Wesentliche Merkmale dieses Modellprojektes sind die Orientierung am Peer-Group-Modell, die Betreuung durch Supervisoren und ein breites Angebot für die Teilnehmer durch die Integration in 14 klinischen Abteilungen.
In vier Semestern führten 36 Teilnehmer Anamnesegespräche mit 51 Patienten. Auffallend war die regelmäßige wöchentliche Teilnahme und eine niedrige Ausfallsquote. Die Lehrveranstaltung wurde von Studenten, Patienten und betreuenden Ärzten insgesamt positiv beurteilt.
Die große Nachfrage von Seiten der Studenten zeigt die Notwendigkeit der Fortführung und Erweiterung dieses Modellprojektes. Dazu bedarf es einer weiteren Integration in die medizinische Ausbildung, um dieses Angebot möglichst vielen Studenten zugänglich zu machen.
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