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Zeitschrift für Hochschuldidaktik Nr. 2/1994:
Das Doktoratsstudium im internationalen Vergleich
Seiten: 207 - 219 Beitrag in Deutsch
Das Doktoratsstudium in Österreich: Der vernachlässigte "dritte Studienabschnitt"
Zusammenfassung
Das postgraduale (Doktorats-)Studium hat im österreichischen Universitätsleben eine kurze
Geschichte. Erst 1966 wurden im Rahmen einer Studienreform Diplomstudien mit einem
eigenen (Magister-)Abschluß eingeführt (mit Ausnahme des Medizinstudiums und diverser
Aufbaustudiengänge). Da Studierende vormals ihr (erstes) Studium mit dem Doktortitel
abschließen konnten, gab es wenig Unterschied zwischen jenen AbsolventInnen, die das
Studium lediglich berufsaus- bzw. -vorbildend besuchten, und jenen, die eine
wissenschaftliche Laufbahn einschlagen wollten. Trotz einer veränderten Studienstruktur ist
das Doktorat für viele noch ein anzustrebender Titel, zumal er gesellschaftlich einen hohen
Prestigewert besitzt.Während die Diplomstudiengänge durch klare curriculare Vorgaben
(Studienordnungen bzw. -pläne) strukturiert sind, weisen die Doktoratsstudien eine sehr
offene Organisation auf. Die meisten Institute bieten überhaupt keine eigenen
Lehrveranstaltungsangebote für DoktorandInnen an, da sich die Hauptaktivitäten der
Studierenden auf das Verfassen der Dissertation bzw. deren Betreuung konzentrieren.
Mit der Einführung neuer Studiengänge an Fachhochschulen, die eine stärkere
Praxisorientierung aufweisen, ergibt sich das Problem des Transfers von jenen
Studierenden, die an einer Universität weiterstudieren bzw. dissertieren möchten. Die
Einführung eines berufsspezifischen Doktorats (professional doctorate) stellt eine
Möglichkeit dar, eine Verbindung zwischen der Forschungsorientierung eines Doktorats
und der praktischen Erfahrung, die Studierende aus der Berufspraxis mitbringen,
herzustellen.
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