Evaluation versus Feedback: Epilog
In den Heften 1-2/1991 und 3/1991 der Zeitschrift für Hochschuldidaktik haben wir versucht, die mit Rückmeldungen in und Kontrolle von universitärer Lehre verbundenen Fragen umfassend zu behandeln. Jetzt, am Ende dieses bisher größten Themenschwerpunkts in der Geschichte dieser Zeitschrift, ist uns sehr klar geworden, daß uns weniger denn je eine vollständige Ausleuchtung der zentralen Thematik gelungen ist. Manche Aspekte konnten nicht behandelt werden, über viele Beispiele konnte nicht berichtet werden, und manches von dem, was in diesen 16 Artikeln beschrieben wurde, ist vielleicht derzeit gar nicht mehr gültig. Denn die Entwicklung in den gut zwei Jahren seit der Konzeption des Themenschwerpunktes und der Abfassung der ersten Beiträge ist weitergeschritten. Dies war nicht zuletzt auch eines der mit den beiden Heften verbundenen Ziele.
Qualitätskontrolle in der universitären Lehre wird voraussichtlich auch weiterhin an Gewicht gewinnen. Auch ihre Formen und Methoden werden sicherlich weiterentwickelt und perfektioniert werden. Und in Form von allgemeinen Beiträgen kann und wird die Diskussion über Evaluation und Feedback auch in der ZSfHD über die Nummer 3/1991 hinaus sicher weitergeführt werden.
Was uns jedoch für den Augenblick noch zu tun bleibt, ist, auf einige jener Projekte und Publikationen hinzuweisen, die - aus verschiedenen Gründen - im Rahmen der Zeitschrift für Hochschuldidaktik nicht veröffentlicht worden sind bzw. werden konnten:
Karl-Otto Endlicher, Werner Mack, Paul Mittermayr:
Kleingruppenbetrieb Mechanik - 12 Jahre Erfahrung mit einer alternativen Lehrform (unveröffentlichtes Manuskript).
(Anschrift der Verfasser: Institut für Mechanik an der TU Wien, Wiedner Hauptstraße 8-10, A-1040 Wien.)
Anhand einer (Prüfungs-) Erfolgsstatistik und einer Anwesenheitsstatistik werden die Lehrformen Großgruppe (= Vortrag durch Assistenten) und Kleingruppe (= Kleingruppenarbeit unter Anleitung eines Tutors) miteinander verglichen.
Gilbert Helmberg:
Autonome Qualitätskontrolle der Lehre in den Niederlanden.
Veröffentlicht in: Österrichische Hochschulzeitung Nr. 7/43. Jg./1991, S. 26 - 28. (Anschrift des Verfassers: Univ.Prof.Dr. Gilbert Helmberg, Inst. für Mathematik und Geometrie an der Universität Innsbruck, Technikerstraße 13, A-6020 Innsbruck.)
Als Mitglied einer (in den Niederlanden seit einigen Jahren institutionalisierten) internationalen Kommission zur Beurteilung der Ausbildung an den einzelnen Universitäten beschreibt der Autor - im konkreten Fall für die Mathematik - das System der autonomen Qualitätskontrolle und seine praktische Umsetztung.
Max Krott:
Forstpolitik-Ausbildung zum erfolgreichen Absolventen.
Empirie-gestützte Überlegungen aus Österreich zur Gestaltung der universitären Forstpolitiklehre.
Veröffentlicht in: Forstarchiv, 60. Jahrgang (1989), S. 163-167.
(Anschrift des Verfassers: Ass.Prof.Dr. Max Krott, Inst. für forstliche Betriebswirtschaft und Forstwirtschaftspolitik an der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendelstraße 33, A-1180 Wien.)
Dieser Artikel berichtet über eine Absolventenbefragung aus den Jahren 1982-87, die auch zur Evaluierung des forstpolitischen Studiengangs an der Universität für Bodenkultur diente, und zieht Schlußfolgerungen für die universitäre Forstpolitikausbildung.
A. Rieder, R. Schoberberger, G. Haidinger, I. Kiefer, B. Schwarz, C. Vutuc, M. Kunze:
Sozialmedizinisches Praktikum SS 1990. Ergebnisse des Orientierungsfragebogens.
Veröffentlicht in: Innovative Lehrveranstaltungen. Erfahrungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, 1. Teil. Mitteilungen der Studienkommission 3/90. Wien, Dezember 1990, S. 29-32.
(Anschrift der Verfasser: Institut für Sozialmedizin an der Universität Wien, Alserstraße 21, A-1080 Wien.
Die Broschüre ist erhältlich beim: Studienzentrum der Medizinischen Fakultät Wien, Sekretariat, Tel.: 404-80/0.)
In kurzer Form werden die Ergebnisse der Evaluation des Praktikums aus dem Sommersemester 1990 referiert, die mit dem Orientierungsfragebogen aus den "Materialien zur Verbesserung von Lehrveranstaltungen I: Rückmeldungen" herausgegeben von der Didaktikkommission der Bundeskonferenz des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals, Wien 1988, gewonnen worden sind.
Klaus Schöffmann (Hrsg):
LVA-Handbuch. Ein Leitfaden zur Durchführung studentischer Lehrveranstaltungsanalysen.
Veröffentlichung im Eigenverlag der Österreichischen Hochschülerschaft im November 1991 geplant.
(Anschrift des Herausgebers: Zentralausschuß der Öster. Hochschülerschaft, Bildungsreferat, Liechtensteinstraße 13, A-1090 Wien.)
Die Broschüre bietet unterstützende Informationen für die Durchführung von lehrveranstaltungsübergreifenden Projekten zur Analyse (= Bewertung) von Lehrveranstaltungen - begonnen von der organisatorischen und inhaltlichen Planung bis hin zur verschiedenen Formen der Präsentation der Ergebnisse. Sie ist somit eine wertvolle Ergänzung zur entsprechenden Materialienmappe der Bundeskonferenz. Besonders das Kapitel über die Auswertung der Ergebnisse ist für all jene lesenswert, die mit dem Gedanken spielen, Mittelwerte zu berechnen.
Das Bildungsreferat der Österreichischen Hochschülerschaft ist auch jene Stelle, wo gegenwärtig die meisten Informationen über studentische Lehrveranstaltungsanalysen zusammenlaufen. Auskünfte über bereits realisierte und in Zukunft geplante Projekte und die entsprechenden Kontaktpersonen sind beim jeweils für die LVA zuständigen Sachbearbeiter (derzeit noch Klaus Schöffmann) zu erfragen.
Michael Sturm:
Bewertung der Universitären Lehre. Endbericht zum Forschungsauftrag für das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (GZ 122.500/5-114/90), Wien 1991, unveröffentlicht.
(Bezugshinweis: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Abteilung I/14, Bankgasse 1, A-1010 Wien.)
In diesem Bericht werden Verfahren zur Bewertung der universitären Lehre beschrieben und ein Modellvorschlag für den organisatorischen Ablauf dazu entwickelt.
Fachschaft Technische Physik (Hrsg):
Lehrveranstaltungskritik Technische Physik an der TU Wien, Wintersemester 1990/91.
Lehrveranstaltungskritik Technische Physik an der TU Wien, Sommersemester 1991.
Unveröffentlichte Projektberichte an das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Wien 1991.
(Anschrift der Herausgeber und Verfasser: Fachschaft Technische Physik an der TU Wien, Wiedner Hauptstraße 8-10, A-1040 Wien.)
Die beiden Berichte geben Prozeß und Ergebnisse der ambitioniert durchgeführten Evaluation der Lehrveranstaltungen des Studiums der technischen Physik an der TU Wien wieder, wobei im Wintersemester die Vorlesungen und im Sommersemester die Übungen und seminarartigen Veranstaltungen im Mittelpunkt des Interesses standen.
Gottfried S. Csanyi
Mit dem Motto der Technischen Physiker, zitiert nach dem Bericht über das Wintersemester 1990/91 soll dieser Epilog enden. Ein Mensch, der von Statistik hört,
denkt dabei nur an Mittelwert.
Er glaubt nicht dran und ist dagegen,
ein Beispiel soll es gleich belegen:
Ein Jäger auf der Entenjagd
hat seinen ersten Schuß gewagt.
Der Schuß, zu hastig aus dem Rohr,
lag eine gut Handbreit vor.
Der zweite Schuß mit lautem Krach
lag eine gute Handbreit nach.
Der Jäger spricht ganz unbeschwert
voll Glauben an den Mittelwert:
Statistisch ist die Ente tot:
Doch wär er klug und nähme Schrot
- dies sei gesagt, ihn zu bekehren -
er würde seine Chancen mehren:
Der Schuß geht ab, die Ente stürzt,
weil Streuung ihr das Leben kürzt.
Prof. P.H. List, Marburg
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