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Zeitschrift für Hochschuldidaktik Nr. 3/1997:
Medizinstudium 2000 - Workshop-Proceedings Graz '97

Eva Rásky | (Graz, Österreich)

Praxisorientierung in der sozialmedizinischen Ausbildung

Die medizinische Ausbildung wird seit Jahrzehnten von unterschiedlichen Seiten kritisiert, v.a. wegen des fehlenden Praxisbezugs und der Beschränkung auf Fach- und Detailwissen. Die überfällige Studienreform wird aber nicht eingeleitet.

In den letzten Jahren gewinnt ein weiteres Argument an Bedeutung: Die hohen Kosten im Gesundheitssystem wären durch eine bedarfsadäquate Ausbildung der Medizinstudentinnen und -studenten zu senken. Eine fächerübergreifende Orientierung auf relevante Gesundheitsfragen der Bevölkerung in der Ausbildung soll hier zu einer Effektivitäts- und Effizienzsteigerung führen.

Seit der Einführung des Faches Sozialmedizin in Österreich wird an der KFU Graz in den sozialmedizinischen Pflichtübungen ein praxis- und problemorientierter Unterricht angeboten. Bevölkerungsrelevante Themenstellungen werden einer Semesterwochenstunde entsprechend vertieft. Nach einer Einführungseinheit in Form einer Gruppenarbeit werden themenspezifisch psychosoziale Einrichtungen besucht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erläutern in Gruppengesprächen Sichtweisen und Problemstellungen aus ihrem Bereich. Die Nachbereitung erfolgt dann im Institut.

Das Ergebnis von durchgeführten Evaluationen zeigt, daß die Exkursionen durchwegs sehr positiv aufgenommen werden und sehr oft zum Fach Sozialmedizin in Kontrast gesetzt, das dabei als zu theoretisch abqualifiziert wird. In Zukunft gilt es daher darauf zu achten, verstärkt den Bezug zwischen Sozialmedizin und den klinischen Fächern herzustellen.




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