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Zeitschrift für Hochschuldidaktik Nr. 1-2/1996:
Qualität der Hoschschullehre

Florian EITEL |

Kommentar zum Projektantrag "Evaluation der Lehre an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (ELM-Projekt)"
Discussion of the Project Application "Evaluating the Teaching of the Medical School of the University of Vienna" (ELM-Project)

Das Projekt "ELM" wurde während des Workshops "Qualität der Lehre" im Oktober 1995 in Graz vorgestellt. Es zielt darauf ab, durch Evaluation empirische Daten für Entscheidungsprozesse in der curricularen Planung und in der Unterrichtsgestaltung zu gewinnen. Der Evaluationsansatz soll sich auf die gesamte Medizinische Fakultät der Universität Wien erstrecken, wobei ein schrittweises Vorgehen geplant ist.

Durch die Darstellung in Graz neugierig geworden, habe ich die Projektleiter gebeten, mir den Projektantrag zur genaueren Information zuzuschicken. Dies ist erfolgt, mit der Bitte, zu dem Antrag nicht zuletzt in meiner Eigenschaft als Vorsitzender der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, Deutsche Sektion der Association for Medical Education in Europe, kritisch Stellung zu nehmen, was ich hiermit gerne tue.

Die formale Gestaltung des Projektantrages entspricht den üblichen Standards.

Inhaltlich ist folgendes festzustellen:

  1. Dieses Projekt wäre, sollte es realisiert werden, das erste Evaluationsprojekt im deutschsprachigen Raum, das eine medizinische Fakultät im ganzen evaluieren würde und zugleich von der Fakultät als Ganzes getragen würde. Insofern ist dieses Projekt als innovativ zu kennzeichnen.

  2. Der Evaluationsansatz entspricht internationalen Evaluationsstandards, wobei besonders zu betonen ist, daß er eine Prozeßevaluationskomponente enthält (Evaluation der Unterrichtsdurchführung).

  3. Gerade der letztgenannte Ansatz ist eine Stärke des Projektantrages, da Prozeßevaluation es wahrscheinlicher macht, daß das ELM-Projekt zu greifbaren Ergebnissen führt. Diese Hypothese wird durch die Maastrichter Erfahrungen gestützt, wo seit 1983 eine systematische Prozeßevaluation durchgeführt wird. Dies hat dazu geführt, daß Maastricht in Europa und weltweit als eine der Modellfakultäten für die Reform der medizinischen Lehre gilt.

  4. Das ELM-Projekt ist als wissenschaftliche Studie prospektiv geplant und unterwirft sich selbst der Evaluation seitens der Fakultät.

  5. Die letztgenannte Selbstevaluationskomponente und ein ausgearbeitetes Studienprotokoll für die Umsetzung des ELM-Projekts wären als Anlage zu dem Projektantrag wünschenswert gewesen. Dadurch wären noch konkretere Einblicke in das Vorgehen ermöglicht worden. Ob eine derartige Informationsoffenheit im gegenwärtigen Stand des Projektes allerdings opportun wäre, mag dahingestellt bleiben.

Fazit: Das ELM-Projekt erscheint mir aufgrund seiner einwandfreien Konzeption und seines innovativen Gehaltes außerordentlich förderungswürdig.


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